Blühfläche statt Schottergarten

20.07.2023 CJD Homburg/Saar gGmbH « zur Übersicht

FGTS des CJD Homburg auf Umweltpfaden

Die Stadt St. Ingbert organisierte anlässlich des Tages der biologischen Vielfalt unter Mitwirkung von Mitgliedern des NABU, des Nachhaltigkeitsbeauftragten Claus Günther, der 1. Beigeordneten Nadine Backes sowie ganz kleinen aber sehr fleißigen Helfern aus der vom CJD betriebenen Freiwilligen Ganztagschule (FGTS) der Pestalozzischule eine tolle Aktion: Ein privater Schottergarten wurde zur Blühfläche umgestaltet. Denn: Ein lebendiger Garten ist eindeutig die bessere Wahl als ein monotoner Schottergarten. Ökologisch sind Schottergärten wertlos, weil Tiere hier weder Nahrung noch Unterschlupf finden. Das Bodenleben leidet unter der Folie und dem Kies. Frisches Grün im Frühling? Bienensummen im Sommer? Fehlanzeige in leblosen Schottergärten, die außerdem schlecht fürs Lokalklima sind. Eine Familie aus Rohrbach, die nur wenige Minuten von der FGTS der Pestalozzischule entfernt wohnt, hatte sich dazu entschieden, dass dem bisherigen Schottergarten bei der Aktion der Stadt neues Leben eingehaucht werden sollte.

Aufregender Tag mit Presse, Fernsehen und einer Ministerin

Katja Flormann, die Teamleiterin der FGTS, loste zehn Kinder aus, die mit ihr gemeinsam am Montagmittag um 13:00 Uhr die Gartenhandschuhe anzogen und fleißig den Schotter und das Gestein entfernten. Anschließend wurde die Folie unter dem Schotter entfernt, damit der Boden durchlässig für Luft, Wasser und Bodenorganismen wurde. Danach wurde ein Gemisch aus Sand, Kompost und einem speziellen Belag, der gut das Wasser speichern kann, eingearbeitet und dann konnte es schon losgehen mit dem Einpflanzen von Kräutern, Blumen und kleinen Stauden. Für die Schülerinnen und Schüler der FGTS war es ein aufregender Nachmittag, Presse und Fernsehen waren vor Ort, einige Kinder wurden interviewt und erschienen noch am gleichen Abend im Aktuellen Bericht des SR-Fernsehens. Auch Umweltministerin Petra Berg besuchte die „Baustelle“ und konnte miterleben, was da in kurzer Zeit an einem Mittag so alles passierte.

Kombination von Theorie und Praxis

Im Vorfeld wurde mit den Kindern das ganze Thema inhaltlich vorbereitet. Pädagogisch gesehen eine tolle Sache durch die Kombination von Theorie und Praxis. Claus Günther betonte, wie wichtig es ist, den ganz Kleinen in der Grundschule schon zu vermitteln, wie wertvoll unsere Natur ist, wie notwendig es ist, sich für den Erhalt des Lebensraums und der Artenvielfalt einzusetzen. Pflanzen bereichern unsere Gärten! Das Grün in dem ehemaligen Schottergarten wird sich mehr und mehr ausbreiten und Insekten werden sich dort tummeln. Dadurch, dass die FGTS ganz nah gelegen ist, können die Kinder die Ergebnisse des Werkes, bei dem sie so tatkräftig mitgeholfen haben, gemeinsam mit Frau Flormann und den anderen Betreuern aus dem Team der Nachmittagsbetreuung immer wieder bestaunen.

Hintergrundinformation zum Tag der biologischen Vielfalt:

Weltweit hat dieser Tag seit 2001 eine große Bedeutung – er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt offiziell angenommen wurde. Im Weltbericht des Weltbiodiversitätsrates zur Artenvielfalt und Ökosystemen wird vor dem Verlust von Naturerbe und natürlicher Vielfalt gewarnt. Die UNESCO trägt unter anderem mit ihren Biosphärenreservaten zum Erhalt der Biodiversität bei. Denn rund eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht.