CJD verhilft Migranten zur beruflichen Anerkennung

25.04.2019 CJD Homburg/Saar gGmbH « zur Übersicht

CJD Homburg übernimmt saarlandweit die Nachschulung für Berufe im Gastro- und Hotelbereich für Einwanderer

Wenn Zugewanderte in ihrem Heimatland eine Berufsausbildung absolviert haben, besteht die Möglichkeit, diesen Berufsabschluss in Deutschland anerkennen zu lassen.

Einwanderer, die eine Berufsausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe im Heimatland erworben haben, unterstützt das Christliche Jugenddorf Homburg jetzt mit einer individuellen Betreuung, bis sie den vollwertigen deutschen Berufsabschluss in der Tasche haben. Denn: Einwanderer, die in Deutschland in ihrem Beruf arbeiten möchten, müssen eine Berufsqualifikation vorweisen, die inhaltlich mit der deutschen Ausbildung übereinstimmt.

Häufig unterscheiden sich die Anforderungen eines Berufsbildes jedoch in unterschiedlichen Ländern. Deshalb können Zugewanderte eine Gleichwertigkeit der Abschlüsse bei der IHK Foreign Skills Approval (IHK FOSA) beantragen. Sie ist das bundesweite Kompetenzzentrum deutscher Industrie- und Handelskammern zur Feststellung der Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse, die die Zeugnisse überprüft und für jeden Einwanderer einzeln feststellt, wo inhaltliche Unterschiede bestehen.
Aufgrund dessen werden die Inhalte festgelegt, die noch nachgeholt werden müssen, um eine volle Gleichwertigkeit und damit Anerkennung der Berufsausbildungen zu erreichen.

Das CJD Homburg übernimmt seit 01.01.2019 saarlandweit die Nachschulung für Berufe im Gastro- und Hotelbereich: „Wir stellen für die Einwanderer, wenn sie im Heimatland eine Ausbildung in dieser Branche absolvierten, individuelle Qualifizierungspläne auf und suchen mit ihnen einen Betrieb, der die praktischen Anteile übernimmt.
Das Auffüllen theoretischer Wissenslücken übernimmt das CJD selbst“, erklären Peter Paulus und Sarah Stark vom Bildungszentrum in Homburg. Das CJD wird damit Teil des IQ-Netzwerks Saarland, das Migranten in beruflichen Fragen berät und Qualifizierungsmaßnahmen durchführt. Dabei gehe es auch um den fachspezifischen Sprachgebrauch, so Paulus. Am Ende der Nachqualifizierung unterstützen die Mitarbeiter des CJDs auch bei der weiteren Beantragung der Anerkennung des Berufsabschlusses bei der IHK.

Von dieser Initiative profitiert auch die Wirtschaft. Die Fachkräftesicherung im Gastgewerbe ist auch im Saarland ein Thema. Vielen Betrieben fällt es schwer, Personal zu finden. Die Situation dürfte sich wie bereits in Bayern sowie den Urlaubsgebieten an der Küste und in den Mittelgebirgen noch verschärfen. Dies zeigen jedenfalls Umfragen des Hotel- und Gaststättenverbandes.
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger hat daraus die Konsequenz gezogen, „dass wir umsteuern und aktiv gegen diesen Trend angehen müssen“. Eine klassische win-win-Situation also, an der Migranten wie auch Unternehmen gewinnen.