Oliver: Sicherer Arbeitsplatz nach intensiver Betreuung

Oliver arbeitet als Maurer bei der Baufirma Ehrhardt + Hellmann in Homburg. Sein Weg dahin war steiniger als bei den meisten Jugendlichen. Die intensive Betreuung während der Ausbildung im CJD Homburg/Saar sowie das Homburger Bauunternehmen, das ihm eine Chance gab, sorgten dafür, dass der 24-Jährige jetzt fest in die Belegschaft integriert ist. „Meine Arbeit macht mir Spaß. Nette Kollegen und viel Abwechslung auf unterschiedlichen Baustellen machen den Arbeitstag interessant und kurzweilig“, so Oliver. Er liebt Fußball. Und diese Begeisterung war es, die letztendlich die Entscheidung für die Ausbildung zum Maurer im CJD mit sich brachte.

Von vorne: Seit 2012 lebte Oliver mit seiner Einschränkung, auf einem Auge fast blind zu sein, im CJD. Die Zeit dort war prägend für den jungen Mann: „Im Jugenddorf hat alles gepasst. Ich hatte nach schweren Jahren in der Regelschule die Möglichkeit des Neuanfangs. Die Angst, es nicht zu schaffen wich zunehmend dem Gefühl, unbedingt arbeiten zu wollen“. Im CJD absolvierte Oliver eine einjährige berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme. „Wir erarbeiten in diesem Jahr mit den jungen Menschen, die auch im Jugenddorf wohnen, welchen Beruf sie erlernen können und bereiten sie darauf vor. Ganzheitlich. Das heißt pädagogisch, sozial, medizinisch und psychologisch“. erklärt Dieter Thielen, der Oliver während seiner späteren staatlichen Ausbildung, die zum Großteil im CJD Homburg absolviert wurde, betreute.

Traumberuf Maurer trotz Handicap: Das räumliche Sehen ist bei Oliver stark eingeschränkt. Nur 6% kann er auf dem linken Auge sehen. Trotzdem war der begeisterte Torhüter in der Mannschaft des CJD sehr erfolgreich. „Warum also nicht eine Ausbildung im Traumberuf Bau?“, so Thielen. In enger Kooperation mit den Ärzten, die  ihr O.K. dazu gaben, begann Oliver die Lehrzeit im CJD in Homburg, verbunden mit externen Lehrgängen und Praktika in Betrieben. Die Leistungen in Theorie und Praxis seien durchweg sehr gut gewesen.

Aus dem ruhigen, zurückhaltenden Teenager wurde ein selbstsicherer und kommunikativer junger Mann, der auch die Firma Ehrhardt + Hellmann in Homburg mit seinen Leistungen überzeugte. „Wir haben Oliver eine Chance, ein Praktikum bei uns zu absolvieren, gegeben. Er hat sich gut entwickelt und ist jetzt seit einem Jahr fest in unserer Mannschaft integriert“, freut sich Angelo Vicari, der für Personalfragen in dem Bauunternehmen zuständig ist. „Er hat das Beste aus sich gemacht und ist heute ein motivierter Mitarbeiter“.

Ende gut, alles gut. Noch heute ist Oliver gern zu Gast im früheren „Heimatdorf“ und engagiert sich dort. Was ihm besonders gut gefallen hat? „Es war und ist die intensive Freundschaft zwischen Gleichgesinnten und die vielen tollen Begegnungen und Erlebnisse mit anderen Menschen.“