Hilfen zur Erziehung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UmF)
Zielsetzung
Schwerpunkt ist zu Beginn der Maßnahme für die UmF nicht die rein berufliche Qualifikation, sondern vor allem die Vermittlung der deutschen Sprache, der arbeitsweltbezogenen Sprache und lebenspraktischer Fertigkeiten, die sie benötigen, um in unserem Kulturkreis ein selbstständiges Leben bewältigen zu können und ihnen die Möglichkeit geben sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Die Berücksichtigung des Individuums erfordert eine sorgfältige, langfristige Überprüfung des tatsächlichen Leistungspotentials, um die bestmögliche Förderungs- bzw. Bildungsperspektive zu entwickeln.
Pädagogische Betreuung
Grundlegend für die pädagogische Ausgestaltung sind die Bedürfnisse und akuten Befindlichkeiten der UmF. Sowohl die konzeptionelle Ausgestaltung als auch die konkret am Betreuungsprozess beteiligten Personen müssen flexibel auf die jeweilige persönliche und psychische Situation der Jugendlichen reagieren können. Einer Veränderung der hier dargestellten Konzeption ist in festgelegten Zeitabständen und in Abgleichung mit den individuellen Entwicklungsschritten der UmF möglich.
Pädagogische Zielsetzungen
Die jungen Menschen sollen:
- sich in deutscher Sprache verständigen können
- in ihrer Persönlichkeit gefördert werden
- zu einem selbständigen Leben befähigt werden
- eine berufliche Zukunftsperspektive durch einen Schulabschluss, einen Kammerabschluss oder den Erwerb von Teilqualifikationen erhalten
Unter Berücksichtigung aller rechtlichen Voraussetzungen soll ihnen eine Integration in die Gesellschaft ermöglicht werden.
Sozialpädagogische Betreuung der Wohngruppen
Die UmF werden im CJD ganztägig/ganzheitlich betreut. Für jeden Jugendlichen wird in Kooperation mit dem Jugendamt ein individueller Hilfeplan erstellt.
Mit dem UmF wird ein individuelles Tagesprogramm entwickelt, das sich aus den folgenden Arbeitsbereichen ableiten kann:
- außerschulische Hilfen (Motivationsschule zur Erlangung des externen Hauptschulabschlusses)
- Vermittlung und Befähigung lebenspraktischer Kompetenz
- dem hauswirtschaftlichen Bereich mit der Haus- und Wäschepflege und der Lebensmittelzubereitung
- dem handwerklichen Bereich mit den Materialien Holz, Farbe, Metall und Stein
- den Bereichen Gartenbau, Kreativ und Sport
Wohnen und Freizeit / integrativer Ansatz
Der integrative Ansatz wird gewährleistet, indem die UmF zentral und dezentral in differenzierten Wohnformen aufgenommen werden, der ihrem individuellem Entwicklungsstand angemessen ist. So gibt es eine vollstationäre Wohngruppe, Wohngemeinschaften und Wohnformen im Rahmen der Verselbständigung.
Die Wohnformen sind dem jeweiligen Entwicklungsstand der jungen Menschen und dem Hilfebedarf angepasst. Die Mitverantwortung der jungen Menschen im Jugenddorf Homburg ist eine wesentliche Hilfe zur Erziehung.
Die Freizeitangebote des Jugenddorfs sind vielfältig. Sie umfassen den sportlichen und den musischen Bereich. Die Teilnahme am Vereinsleben der Gemeinden wird unterstützt.An den Wochenenden finden häufig Unternehmungen statt. Während der Ferienzeiten werden Freizeiten durchgeführt.
Sozialpädagogische/therapeutische Begleitung
Im Rahmen der Hilfen zur Erziehung erfolgt eine intensive sozialpädagogische und therapeutische Begleitung und Förderung durch das pädagogische Fachpersonal, die an Trauma pädagogischen Fortbildungen teilgenommen haben und somit Basiskenntnisse in dieser Thematik haben und den Psychologischen Dienst des Jugenddorfes. Bei Bedarf werden externe Fachkräfte hinzugezogen, die posttraumatische Belastungsstörungen bzw. Trauma Folgestörungen bearbeiten können.
Ralph Zitsching
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Fachbereichsleitung Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
fon 06841 691-211
mobil 0151 40638916
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Christine Will
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Kundenberatung Kundenzentrum
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