Dziem dobry! – Guten Tag!
Ein Beitrag von Peter Schäfer, Initiator und Verantwortlicher für den Austausch
Dieses „guten Tag“ könnte auch als Motto für den diesjährigen Jugendaustausch des CJD Homburg mit dem IV. Liceum Nikolaus Kopernikus in Rzessow lauten. Die guten Tage waren es, die 15 junge Menschen mit ihren vier pädagogischen Fachkräften im Oktober in der Hauptstadt des Podkarpakie (Vorkarpatenland) Rzessow verbrachten. Schon seit 2007 findet dieser Austausch jährlich statt, immer unter einem europäischen Motto.
Gemeinsame Workshops, gemeinsames Erleben und gegenseitiges Kennenlernen
„Das gemeinsame Europa“, was junge Menschen darüber denken, was sie an Herausforderungen sehen, aber auch, was sie alle gemeinsam von diesem europäischen Zusammenschluss profitieren können. Gemeinsame Workshops, gemeinsames Erleben und gegenseitiges Kennenlernen der jeweiligen Lebensweisen und Kulturen standen bei diesem Austausch im Vordergrund. Bereits das gemeinsame Stadtspiel in Rzessow bildete darauf die ideale Grundlage.
Viele historische Gemeinsamkeiten
Die jungen Menschen aus Homburg erfuhren viel über die Geschichte, Gegenwart und Heimat der polnischen Schülerinnen und Schülern. In einer Arbeitsgruppe fanden sie auch viele historische Gemeinsamkeiten heraus: Polnische Landsleute begleiteten beispielsweise das Hambacher Fest und der polnische König Stanislawski lebte in Zweibrücken im Exil und besuchte während dieser Zeit regelmäßig die Sonntagskirche in Homburg. Auch über negative Erlebnisse wurde aufgrund der Nähe von Rzessow zur ukrainischen Grenze diskutiert. Die Schülerinnen und Schüler aus Polen berichteten über Hilfsprojekte mit vielfältigen Aktionen, die in ihrem schulischen Alltag integriert sind. So lag es nahe, ein solches Projekt auch bei diesem Austausch zu implementieren. Sabine Deller vom CJD Homburg studierte in einem Musik-Workshop mit 15 deutschen und 22 polnischen jungen Menschen das Lied von Udo Lindenberg „Komm, wir ziehen in den Frieden“ ein, was allen Beteiligten große Freude bereitete.
Ukraine 31 km
Neben den Wokshops gab es aber auch Zeit für gemeinsame Ausflüge. Ein Besuch in Krakau, die alte Königsstadt mit dem berühmten Wawel und ein Besuch im Museum der Illusionen standen ebenso auf dem Programm, wie eine Fahrt in die Vorkarpaten nach Sanok in ein beeindruckendes Freilichtmuseum. Bei der Heimfahrt nach Rzessow stand ein Straßenschild mit dem Hinweis: Ukraine 31 km, was bei allen Insassen zu erregten Gesprächen führte.
„Freundschaft ist wie ein Baum! Es kommt nicht darauf an, wie hoch er ist, sondern wie tief seine Wurzeln sind!“
„Diese gemeinsamen Begegnungen zwischen dem CJD Homburg und dem IV. Liceum in Rzessow stehen für ein gemeinsames, offenes und gerechtes Europa, bei denen die teilnehmenden jungen Menschen gegenseitige Akzeptanz, Toleranz, Wertschätzung erleben und lernen, gegenseitige Vorurteile abzubauen“, so Peter Schäfer, der pädagogische Organisator und Initiator des CJD Homburg. Vor acht Jahren wurde symbolisch für das 10-jährige Jubiläum eine Linde auf dem Schulgelände gepflanzt, finanziell gefördert von dem DPJW und der Saar ToTo gGmbh. Es ist schön zu sehen, wie sie in den letzten 18 Jahren gewachsen ist. Auf dem Erinnerungsstein neben dem Baum steht: „Freundschaft ist wie ein Baum! Es kommt nicht darauf an, wie hoch er ist, sondern wie tief seine Wurzeln sind!“
Nach einer erfüllten Woche blicken alle Beteiligten aus dem CJD Homburg und dem IV. Liceum zufrieden auf einen rundum gelungenen Austausch zurück.
Dziem dobry! – dann wieder beim Gegenbesuch 2025 in Homburg, wir freuen uns darauf.